EIN CITIZEN, DER SCIENCE MACHT

 

Apfelblüte, Apfel, Citizen Science, pexels.com
Der Apfelblüte entlang durch Deutschland – Hans Rutar fährt mit dem Fahrrad von Heidelberg nach Haseldorf in Schleswig-Holstein, um die Apfelblüte zu erleben. Er greift dafür auch auf die Karten der Apfelblütenaktion zurück. Im Interview spricht der Naturradler mit Max über seine Erfahrungen mit Citizen-Science-Projekten.

Am 25. März hat Hans Rutar seine KlimatourApfel begonnen: Angefangen in Heidelberg radelt er über Nordrhein-Westfalen nach Haseldorf. Er fährt die Strecke entlang der Apfelblüte und orientiert sich dafür an den Karten, die durch die Apfelblütenaktion entstanden sind. Hans ist nicht nur ein Natur- und Fahrradfan, er macht auch selbst bei einigen Citizen-Science-Projekten mit und füttert regelmäßig Datenbanken mit Tier- und Pflanzensichtungen. Anknüpfend an das Interview mit Alexander Siegmund über das Apfelblütenprojekt hat sich Max mit Hans getroffen, um zu fragen, welche Erfahrungen er mit Citizen-Science-Projekten gemacht hat.

Hans Rutar bei der Vorstellung seiner Radtour in Heidelberg am 25. März.

Max: Wieso machst du bei Citizen-Science-Projekten mit?

Hans: Es macht mir vor allem Freude. Es hat eine beruhigende Wirkung mit offenen Augen durch die Natur zu gehen, sich Zeit zu nehmen, achtsam zu sein und zu beobachten. Außerdem mag ich sorgfältig geführte Listen zu Themen, die mich interessieren. Ob ich dann bei Führungen darauf zurückgreifen kann, oder einfach beim Stammtischgespräch – es ist toll, den eigenen Eindruck mit allgemeinen Daten unterstützen zu können. So greife ich auf die Beobachtungen vieler Naturfreunde zurück, gemeinsam sind wir besser!

Max: Welche Datenbanken füllst du denn?

Hans: Ich mache viele Vogelbeobachtungen, zum Beispiel auf Naturgucker.de. Das ist wie weitererzählen unter Freunden. Das ist wie eine Community: Menschen mit dem gleichen Hobby und Interesse. Ich kenne die Leute zwar nur selten persönlich, aber man spürt trotzdem, dass man an etwas gemeinsam arbeitet. Ich mache bei Vogelkartierungen mit, Singvögel oder Greifvögel: Ich habe da mein Zählquadrat, zähle die Vögel und später kann ich auf einer Karte von Schleswig-Holstein sehen, welchen Teil ich beigetragen habe. Das ist eine schöne Sache.

Zudem: Solche Tiersichtungen – oder auch bei der Apfelblüte – sind sehr aufwendig: Wenn nicht über Bürgerwissenschaften, wie soll man das denn sonst zählen?

Max: Du machst eine Radtour entlang der Route der Apfelblüte von Heidelberg bis nach Haseldorf: Wieso machst du das?

Hans: Bei meinen Naturführungen ist mir das Phänomen wichtig, das genau in diesem Moment an diesem Ort erlebt wird. Die Natur fühlen, riechen, schmecken, sehen und erleben. Diese Radtour beruht auf einer ähnlichen Idee: Ich bin das Auge und Ohr für meine Zuhörer, stellvertretend für alle, die nicht die Gelegenheit haben, einem Monat durch Deutschland zu radeln. Die Fernsehnachrichten berichten über abschmelzende Gletscher, das sterbende Great Barrier Reef und den steigenden Meeresspiegel. Das ist spektakulär, aber abstrakt und meist weit weg von Deutschland. Es ist zwar richtig, doch ist das eher mit Bücherwissen vergleichbar. Korrekt, aber ohne innere Beteiligung.

Die Karten vom SWR zur Apfelblüte zeigen die Erwärmung hier in Deutschland, wo wir leben. In diesen Wochen können die Menschen den Frühling erleben, in meinem Blog und meinen Kanälen auf Instagram & Co. Lichtbildervorträge zur KlimatourApfel folgen im Herbst zur Erntedankzeit.

Wenn ihr Hans’ KlimatourApfel verfolgen wollt, werft einen Blick auf seinen Blog oder folgt ihm auf Instagram.

Max Wetterauer, Team, Transfer Together
Max Wetterauer

Open Science und Social Media sind die großen Baustellen, an denen Max im Bereich Offene Hochschule tüftelt. Wenn ihm die 280 Zeichen auf Twitter mal nicht ausreichen, stillt er seinen Schreibdurst mit Artikeln hier auf dem Blog. Zu Max’ Projektseite.

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