FRÜHLINGSDUFT UND FRÜHJAHRSGEFÜHLE

Wäre es nicht schön bei einem Besuch in der Natur zu wissen, was da gerade wächst und wie es verarbeitet werden kann? Genau das hat sich das im März gestartete Projekt “Regio Foodhunter” zum Ziel gemacht.
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohl bekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Er ist’s
Im Gedicht von Eduard Mörike ist die Rede vom Frühlingserwachen und dem damit verbundenen Aufkommen von wohlbekannten Düften. Und ja, beim Spazieren durch die Stadt, den Wald, durch die angrenzenden Wiesen und Felder können wir typische Frühlingsdüfte erschnüffeln. Pflanzen und Bäume fangen an zu wachsen und bilden Blüten mit Duftstoffen. Die feuchte, von den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings erwärmte, Erde riecht anders als im Winter. Auch in der Stadt: denn selbst der Asphalt verändert seinen Geruch durch die Erwärmung.
Diese Duftstoffe, gepaart mit dem Aufkommen der Farbenpracht der Natur sowie mit der langsam intensiver werdenden Sonneneinstrahlung, rufen eine positive Wirkung im menschlichen Gehirn hervor. Jeder Mensch verbindet mit dem Duft nach Frühling etwas Anderes, je nachdem wo und wie er aufgewachsen ist.
Unsere Stimmung hellt sich mit der Wahrnehmung des Frühlingsduftes in der Regel auf, da mit bestimmten Düften auch spezifische Emotionen verknüpft sind. Das bemerken wir auch beim Essen. Der Geruch unseres Lieblingsgerichtes lässt uns wortwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Viele Bestandteile und Zutaten unserer alltäglichen Gerichte wachsen ganz in unserer Nähe und können bei einem Spaziergang je nach Reifezeitpunkt mit allen Sinnen erkundet werden.
Den Frühling selber erkunden
Wäre es nicht schön bei einem Rundgang durch die Natur Informationen zu erhalten, was da gerade wächst und wie man es zu einem leckeren und gut duftenden Essen verarbeiten kann?
Das Gute liegt ja bekanntlich oft sehr nahe. Das im März gestartete Projekt „Regio Foodhunter“ möchte den Heidelberger Bürger*innen die regionalen Lebensmittel, deren Produktion und Verarbeitung näherbringen. Mit QR-Codes am Feldrand oder an der Tür des Hofladens wird über den Anbau und die Verarbeitung der Produkte informiert.
Wie wird es umgesetzt?
In der Metropolregion Rhein-Neckar ansässige regionale Landwirt*innen entwickeln zusammen mit dem Team des Clusters „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Materialien und Methoden, um den Kund*innen aller Altersgruppen bei Werksbesichtigungen, Tage der offenen Tür oder anderen Events spannende Eindrücke und Erkenntnisse über den regionalen Anbau von Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Denn wer hinter die Kulissen blickt und Information erhält, beispielsweise wie das Korn zum Brot oder der Apfel später zum Apfelsaft wird, lernt regionale und saisonale Lebensmittel sowie deren Produzent*innen zu schätzen.
Ein Einkauf auf dem Markt oder beim Hofladen mobilisiert unsere Sinne auf besondere Weise. Unverpackte, frisch geerntete oder zubereitete Lebensmittel sprechen unser Gehirn durch ihre Farbe und ihrem Duft positiv an. Unser Belohnungssystem wird aktiviert und beschert uns Vorfreude und Lust auf das bevorstehende Essen.
Und so ganz nebenbei tun wir nicht nur unserem Körper, sondern auch der Umwelt etwas Gutes, wenn wir saisonal und regional einkaufen. Aber auch die Landwirt*innen freuen sich über wachsenden Zuspruch für ihre hingebungsvolle Arbeit.
Also ran an die Märkte, Hofläden und Foodstände und ab damit auf den Teller.

Sabrina Frieß
Tausche Lehrbuch gegen Lorbeeren: Mit ihrem Teilprojekt Outdoor Education klärt sie über die biologische Vielfalt vor der eigenen Haustür auf. Zu Sabrinas Projektseite.